Unser Bund

Sängerschaft Germania zu Aachen in der DS


1. Allgemeines

Hochschulort: Aachen
Farben: Weiß-Rot-Schwar mit silberner Perkussion
Fuxenfarben: Rot-Schwarz mit silberner Percussion
Pekeschen: Schwarz
Wahlspruch: "Für Recht und Wahrheit"
Farbenlied: "Brüder reicht die Hand zum Bunde"
Gründung: 21.11.1921

2. Geschichte

Bereits im vorigen Jahrhundert hatte an der TH Aachen ein akademischer Chor existiert, der jedoch nicht lange Bestand hatte. Der Versuch der Vereinigung alter Sängerschafter zu Aachen (V.A.S.), mit Hilfe einer nicht verbandsgebundenen Aachener Korporation eine Sängerschaft zu gründen, scheiterte daran, daß die in Aussicht genommenen Verbindungen sich bereits für einen anderen Korporationsverband entschieden hatten.

Neues Engagement brachte der aus einer alten Sängerschafterfamilie stammende Hans Hermann Knabe mit, der im Jahr 1921 sein Studium an der RWTH Aachen aufnahm. Zusammen mit den Sängerschaftern Knabe (Paulus-Lips) und Stenz (Merowinigia-Köln) entschloß er sich am 21.06.1921 in Remscheid eine Sängerschaft in Aachen zu gründen. Die V.A.S. Aachen und Merowinigia-Köln wurden um Unterstützung gebeten. Da der Plan der V.A.S., eine andere Korporation zu übernehmen, scheiterte, erklärte man sich bereit, einer Gründung zuzustimmen, wenn mindestens 6 bis 8 Studierende gewonnen würden.

Obwohl am 21.11.1921 im Hotel Degens am Marschiertor trotz Zusage keine Studenten erschienen, wurde auf diesem Gründungsconvent mit den Stimmen der anwesenden Alten Herren und der Vertreter der Sängerschaft Merowinigia-Köln die Gründung der "Sängerschaft Germania" beschlossen. Die AHAH Herffs, Keimes und Berger ließen sich reaktivieren und übernahmen die ersten Chargen.

Als Farben wurden rot-weiß-schwarz festgelegt, da das Zeigen der Farben schwarz-weiß-rot durch die französische Besatzungsmacht verboten war, hinzu kam eine schwarze Tuchmütze in der kleinen Biedermeier-Form. Die ersten Füxe neben den beiden Ur-Füxen Knabe und Bartholdy brachte das SS 1922, sie ermöglichten somit die Aufnahme in den Aachener Waffenring. Während des GC anläßlich des Stiftungsfestes 1922 konstituierte sich der AH-Verband.

Im November des gleichen Jahres folgte der Renonce-Gesuch an die Deutsche Sängerschaft, dem mit Beschluß vom 14.02.1923 stattgegeben wurde.

In diesem Jahr verschärften sich die Auseinandersetzungen mit den Besatzern. Als Folge eines großen Demonstrationszuges mit drei Germanen in Vollcouleur in der ersten Reihe wurde über Aachen der Ausnahmezustand verhängt, den Korporationsstudenten das Farbentragen verboten. Als im Herbst 1923 gegen die von den Belgiern unterstützten Separatisten einer Rheinischen Republik Widerstand geleistet wurde, druckten die Germanen im Rahmen einer allgemeinen Dienstpflicht der Studentenschaft tagelang in 24-h Schicht den Aufkleber: "Die rechtmäßige Regierung befindet sich im Polizeipräsidium". Der erfolgreiche Kampf gegen die Separatisten endete mit der Ausweisung aller nicht in Aachen beheimateten Studierenden und der daraus resultierenden Schließung der Hochschule durch Rektor und Senat.

Erst zu Beginn des WS 1923/24 wurde auf Drängen der an der TH studierenden Ausländer und unter Zurücknahme der Ausweisung durch den englischen Vizekonsul der Lehrbetrieb wieder aufgenommen. Im mit vielen neuen Füxen erfolgreichen SS 1924 erfolgte die endgültige Aufnahme in die Deutsche Sängerschaft.

Anläßlich der 1000-Jahr-Feier der Rheinlande 1925 trat die Germania im Rahmen des Festzuges des Deutschen Sängerbundes erstmals mit ihrer neuen Fahne auf, wobei "unsere Farben stürmisch begrüßt wurden".

Im SS 1928 fand erstmals die Kneipe im Promenaden-Café an der Ludwigsallee statt, welches nach einem Umbau auf unseren Vorschlag hin in "Bastei" umbenannt wurde. Erstmals erschien in diesem Semester die Germanen-Zeitung.

Unter dem alten Wahlspruch "Deutsche Treue, deutscher Sang" verstand es die Germania auch, sich gesanglich zu betätigen. Dreistimmiger Gesang sowie selbst verfaßte und komponierte Singspiele anläßlich zweier Stiftungsfeste unterstreichen dies.

Für die Germania brachte - der allgemeinen Zeitentwicklung folgend - das Jahr 1935 das vorläufige Ende, die Aktivitas wurde in die Kameradschaft "Grenzwacht" überführt, der AH-Verband blieb weiter bestehen.

Die AHAH trafen sich nach Kriegsende unregelmäßig, sahen aber für eine Wiedergründung der Germania zur damaligen Zeit keine Chance, so daß am 08.06.1950 alle 26 Alte Herren dem AH-Verband der Aachener Burschenschaft Alania beitraten.

Im Zuge des Wiederauflebens des deutschen Korporationsstudententums und der deutschen Sängerschaft, die an vielen bundesdeutschen Universitätsstädten mit wieder- oder neugegründeten Sängerschaften in Erscheinung trat, rückte auch Aachen in den Blickpunkt.

Im Jahr 1960 wurde unter Leitung des Verbandsvorsitzenden W. Kühn entsprechende Vorbereitungen und Beschlüsse getroffen. Es bildete sich eine "Aktionsgemeinschaft zur Gründung einer Sängerschaft an der Technischen Hochschule Aachen", der Verbandsbrüder aus Aachen, Düsseldorf, Köln, Sieglar und Solingen angehören.

So erhielt H. Trost (Al, Bor) von der OAS Düsseldorf den Auftrag, die Gründung voranzutreiben, denn es fehlten insbesondere Jungburschen, Alte Herren (die 0AS Aachen war klein) und finanzielle Mittel. Angesichts der Entfernung half insbesondere A. Lauffs (Ar et) mit, brachte weitere Verbandsbrüder als Gründungs-Alte Herren ein. Zudem stand schon der Sohn (D. Neef) von Vbr. Sehm (Er, Westf) als Fux bereit, ortsansässige Burschen anderer Sängerschaften (z.B. K. D. Adam) wollten eintreten.

Am 19.11.1963 war es soweit. Auf dem Haus einer befreundeten Aachener Korporation fand die feierliche Wiedergründung mit einem Festkommers statt, an dem mehr als 200 Sängerschafter teilnahmen. Bedauerlicherweise befand sich keiner unserer früheren Alten Herren darunter, da sie nicht Willens waren, sich der Germania wieder anzuschließen. Darüber hinaus mußten zeitbeschränkte Kredite seitens einiger AHAH den notwendigen finanziellen Rahmen schaffen, da die DS hier nicht half. Als Folge dessen wurde später die Walter-Kühn-Stiftung geschaffen.

Da die alte Farbenfolge bereits bei einer Aachener Korporation vorhanden war, entschied man sich für die nun aktuelle weiß-rot-schwarz. Neuer Wahlspruch des Bundes wurde "Für Recht und Wahrheit".

Im WS 1963/64 erfolgte im Rahmen des Sängerschafter Tages in Weinheim die Aufnahme in die DS, die Anerkennung durch den Rektor und den Senat der Technischen Hochschule und die Aufnahme in die "Vereinigung der Aachener Korporationen" (VdAK). Schnell erfolgte die Aufnahme in den Aachener Waffenring (1965), ein eigenes Heim fand sich zunächst im Haus Mittelstraße 15. Über ein Gartenhaus in der Hanbrucherstaße 14 a führte uns der Weg zu einem zentral gelegenen großen Haus in der Aureliusstraße 42.

Nachdem wegen steigender Nebenkosten dieses Haus nicht mehr zu halten war, wurde 1995 eine Wohnung in der Kruppstr. 2 angemietet.

2001 wurde die Aktivitas vertagt. Der AHV besteht weiter und ist aktiv.

 

Last edited: 01.02.2015 by F. Sauerländer

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